Fast 40 Jahre hat er im „Jugendheim“ in Groß-Felda gearbeitet. Nun geht Hans-Henning Debus in den Ruhestand. Debus wurde am 11. Februar 1954 in Bad-Endbach geboren, wuchs dort auf und schloss seine Schulzeit in Herborn am Johanneum mit dem Abitur ab. Zunächst studierte er an der Uni Gießen Lehramt für Grundschule und machte danach sein Referendariat in Kassel. Aufgrund der damaligen „Lehrerschwemme“ fand er keine Anstellung, nutzte aber die Zeit in dem er zusätzliche Semester im Bereich der Erziehungswissenschaften/Heimerziehung belegte und erste Praxiserfahrungen in Bad Gandersheim machte. Schon hier merkte er, dass ihm dieser Bereich entgegenkam. Dort fühlte er sich wohl, erinnert sich Debus heute. Man konnte freier arbeiten, die Arbeitszeit war nicht in 45-minütigen Schulstunden getaktet.
Ein Zufall war es, dass er im Jugendheim in Groß-Felda landete. Auf der Fahrt nach Bad Gandersheim fuhr er auf der Autobahn Richtung Alsfeld, als er sich erinnerte, dass sein früherer Chef mittlerweile im Feldatal die Heimleitung übernommen hatte. Er entschloss sich spontan zu einer Stippvisite und sagte „Guten Tag“. Es folgte ein Rundgang durch die Einrichtung, Personalbedarf wurde dabei signalisiert und es kam Tage darauf zu einer Bewerbung, zum Vorstellungsgespräch und ab 1. Dezember 1979 arbeitet Hans-Henning Debus in Groß-Felda.
Nach rund elf Jahren gab es wieder einen Bedarf an Grundschullehrern und Debus entschloss sich eine Stelle anzunehmen. Aber diese Zeit dauerte nur zwei Jahre. Seine früheren Vorbehalte zur Tätigkeit als Lehrkraft bestätigten sich. Er ging zurück in die Jugendhilfe nach Groß-Felda. „Vom 1. Juli 1992 bis zum Eintritt ins Rentenalter Ende Oktober 2019.“ Wegen seiner Fähigkeiten wurde er in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. So zum Beispiel im Gruppendienst, in den Verselbstständigungsgruppen in Alsfeld, zum Teil im Verwaltungsbereich (Statistik und Qualitätsmanagement). Debus arbeitete in den verschiedenen Gremien wie im Jugendhilfeausschuss mit, war Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft AG 78, langjähriger Vorsitzender des Betriebsrates und hat sich um die Nachhilfe für die Kinder und Jugendlichen gekümmert.
In all den Jahren habe er vier Heimleiter und drei Vorsitzende der Jugendhilfe und zahlreiche Mitarbeiter kennen und schätzen gelernt. Teilweise bestehen heute noch Kontakte zu den früheren Kollegen. In den örtlichen Vereinen wie bei den „Geflügelzüchtern“ und im „Gemischten Chor Kestrich“ war er aktives Mitglied. Debus erinnert sich zufrieden an seine zurückliegende Arbeitszeit. Pläne für seine „freie Zeit“ habe er aktuell nicht, könnte sich aber gut vorstellen wieder in einem Chor mitzusingen.
In einer kleinen Feierstunde dankten der Vorsitzende der Jugendhilfe Feldatal, Rolf Schmidt, die Geschäftsführerinnen der Einrichtung und Vertreter des Betriebsrates Debus für seine langjährige Mitarbeit, überreichten Geschenke, Blumen und wünschten ihm für den Ruhestand alles Gute und vor allem Gesundheit.